Seretide ist ein Arzneimittel, dessen Wirkung aufgrund der Kombination von Fluticason (Fluticasonpropionat) und Salmeterol (Salmeterolxinafoat) begünstigt wird. Ist bei der Behandlung von Asthma ein langwirksames Beta-2-Sympathomimetikum als auch ein Glukokortikoid zum Inhalieren angezeigt, eignet sich die Anwendung von Seretide. Nachfolgende Details zu möglichen Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Gegenanzeigen von Seretide sind vor beziehungsweise während der Einnahme zu beachten.
Bis dato sind folgende Nebenwirkungen bei der Anwendung von Seretide bekannt.
Sehr häufig bemerken Patienten Nasen-Rachen-Entzündungen und Kopfschmerzen. Letztere verbesserten sich oftmals im Verlauf der weiteren Behandlung mit Seretide. Besonders bei Patienten mit COPD erhöhte sich die Anzahl der Erkältungen.
Häufig treten Beschwerden wie Bronchitis, Pilzinfektionen im Mund- und Rachenraum (Soorbefall), Reizung der Rachenschleimhaut, Lungenentzündung, Kaliummangel im Blut, Sprechstörung, Heiserkeit, Blutergüsse, Nasennebenhöhlenentzündung, Gelenkschmerzen, unfallbedingte Knochenbrüche und Muskelkrämpfe auf. Um unerwünschte Nebenwirkungen im Rachenraum zu vermeiden, kann es hilfreich sein, nach der Inhalation von Seretide den Mund mit Wasser auszuspülen und sofort auszuspucken.
Gelegentlich berichten Patienten von Atembeschwerden, Schlafstörungen, Angst, Herzklopfen, Tachykardie (sehr schneller Herzschlag), Angina Pectoris, Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut, Zittern, Blutzuckerüberschuss oder Grauem Star.
Selten sind nachfolgenden Nebenwirkungen bei Seretide zu beobachten: allergischer Schock, Bronchialkrämpfe, Verminderung der Knochendichte, Bronchialkrampf (inform einer paradoxen Reaktion), Brustenge oder Brustschmerzen, Pilzbefall der Speiseröhre, Cushing-Syndrom (rundliches Gesicht, "Vollmondgesicht"), unterdrückte Nebennierenfunktion, Herzrhythmusstörungen, Grüner Star (Glaukom), Gewichtszunahme oder Verhaltensänderungen.
Letzteres lässt sich vorrangig bei Kindern inform von erhöhter Reizbarkeit, Ängstlichkeit oder Überaktivität beobachten. Darüber kann es zur verminderten Knochendichte beziehungsweise Wachstumsverlangsamung bei Kindern oder Jugendlichen kommen.
Sehr häufig und häufig | Gelegentlich | Selten |
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Candidiasis (Soorbefall) im Mund- und Rachenraum | Überempfindlichkeitsreaktionen mit Hautbeteiligung | Schlafstörungen |
Kopfschmerzen | Tachykardie (schneller, anhaltender Herzrhythmus) | Ödem (überwiegend faziales und oropharyngeales Ödem) |
Tremor (Bewegungsstörung) | Linsentrübung (grauer Star) | Atembeschwerden (Dyspnoe und/oder Bronchospasmus) |
Palpitationen (bewusste Wahrnehmung des eigenen Herzschlags) | Hautausschlag | anaphylaktische Reaktionen |
Irritation der Rachenschleimhaut | Ängstlichkeit | Cushing-Syndrom |
Heiserkeit/Dysphonie | Paradoxer Bronchospasmus |
Ohne bekannte Häufigkeitsangabe können Seretide Auslöser für weitere Nebenwirkungen sein: Depression und überwiegend kindliche Aggression. In Zusammenhang ist zu beobachten, dass eine plötzlich auftretende, akute Verschlechterung der Asthmabeschwerden auch bei zeitgleicher medikamentöser Behandlung lebensbedrohlich sein kann. In jedem Fall ist hier zeitnah ein Arzt zu konsultieren. Zu beachten ist weiterhin, dass ein sofortiger Abbruch der Behandlung unbedingt zu vermeiden ist, denn es besteht die Gefahr eines erneuten Aufflammens der Beschwerden. Die Behandlung mit Seretide darf lediglich unter ärztlicher Aufsicht schrittweise beendet werden.
Vereinzelt kommt es bei erstmaliger Therapie mit Seretide zu verstärktem Herzklopfen, Zittern und/oder Kopfschmerzen. Oftmals handelt es sich um vorübergehende Beschwerden, die bei regelmäßiger Anwendung von Seretide von allein abklingen.
Bei Personen mit COPD treten bei Anwendung von Seretide häufig Bronchitis und Pneumonie auf. Bereits bei ersten Anzeichen wie verstärktem Auswurf, farblichen Veränderungen des Auswurfs, Schüttelfrot, Fieber, stärker werdendem Husten oder Atembeschwerden ist unmittelbar der behandelnde Arzt zu kontaktieren.
Darüber hinaus löst Seretide bei bestehendem COPD häufig Knochenbrüche, Blutergüsse und Entzündungen der Nebenhöhle aus. Letztere sind an typischen Symptomen wie verstopfte Nase, Spannungsgefühl im Bereich von Augen und Wangen und/oder pulsierendem Schmerz verbunden.
Seretide schwächen die Wirkung von Salmeterol beziehungsweise heben sie auf. Nehmen Patienten mi akutem Asthma zusätzlich andere Glukokortikoide, Theophyllin oder Diuretika (Entwässerungsmittel) ein, ist mit einem durch Seretide ausgelösten, stark erhöhten Kaliummangel im Blut zu rechnen.
Eine gleichzeitige Behandlung mit Beta-2-Sympathomimetika verstärkt im Einzelfall die Nebenwirkungen und Wechselwirkungen von Seretide. Die gleichzeitige Einnahmen von Seretide mit Ritonavir (ein virenhemmendes Mittel) ist zu vermeiden. Ritonavir hemmt den körpereigenen Abbau von Fluticasion sehr stark, es besteht die Gefahr einer Anreicherung. Zudem können weitere Nebenwirkungen wie beispielsweise das Cushing-Syndrom und eine unterdrückte Nebennierenfunktion auftreten. Das Antibiotikum Erythromycin als auch die Pilzmittel Intraconazol und Ketoconazol hemmen den Abbau der in Seretide enthaltenen Wirkstoffkombination ebenso schwach.
Das Medikament darf nicht eingenommen werden, wenn eine Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Fluticasonpropionat, Salmeterolxinafoat oder einen weiteren Bestandteil bekannt ist.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Seretide ist geboten wenn Bluthochdruck, Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes mellitus, Tuberkulose, Herzerkrankungen mit schnellem oder unregelmäßigem Herzschlag beziehungsweise ein stets niedriger Kaliumgehalt im Blut vorliegt. In diesen Fällen wird der betreuende Arzt die Behandlung mit diesem Arzneimittel engmaschiger überwachen.
Sollten im Vorfeld der Einnahme von Seretide die oben genannten Erkrankungen bereits aufgetreten sein, ist der Arzt darüber zu informieren. Auf das Bedienen von Maschinen oder der Verkehrstüchtigkeit hat Seretide einen sehr unwahrscheinlichen Einfluss.
Schwangere oder stillende Frauen sollten vor der Anwendung dieses Präparates unbedingt Rücksprache mit ihrem Arzt halten. Dies gilt auch dann, wenn sie gerade erst planen, schwanger zu werden. Eine Anwendung von Seretide ist hier im Einzelfall möglich.