Qlaira ist eine neue Anti-Baby-Pille zur hormonellen Verhütung in oraler Anwendung. Die Wirkstoffe in Qlaira sind die synthetischen Hormone Estradiolvalerat und Dienogest. Ersteres Hormon gehört zu den Östrogenen, letzteres zu den Gestagenen. Bei Qlaira handelt es sich um ein sogenanntes Sequenzpräperat, das 28 Tage lang eingenommen wird.
Das Präparat beseitigt mehrere Voraussetzungen für eine Schwangerschaft:
Der Wirkstoff Estradiolvalerat wird benötigt, um in der Hirnanhangdrüse die Bildung des Hormons Gonadotropin zu verhindern. Dieses Hormon sorgt normalerweise für die Auslösung des Eisprungs. Ohne Gonadotropin kann kein Eisprung stattfinden. Somit fällt auch die reife Eizelle zur Befruchtung aus. Estradiolvalerat macht dem weiblichen Körper etwas vor: Während des Bestehens einer Schwangerschaft wird die Bildung von Gonadotropin natürlich gehemmt. Dieser Zustand wird an dieser Stelle von Estradiolvalerat imitiert.
Dienogest behindert die Entstehung einer Schwangerschaft in mehrfacher Hinsicht: Zum einen wird die Gebärmutterschleimhaut in ihrer Textur so angepasst, dass sich ein potentiell befruchtetes Ei dort nicht mehr einnisten kann. Auch die Struktur des Schleims im Gebärmutterkanal wird modifiziert. Spermien schaffen den Aufstieg in die Gebärmutter nicht mehr. Die Eizelle wird außerdem so schnell durch den Eileiter geschleust, dass faktisch keine Zeit mehr für eine mögliche Befruchtung bleibt.
Hormonelle Verhütungspillen sind unterschiedlich strukturiert. Sie ahmen in unterschiedlicher Intensität den weiblichen Zyklus nach. Früher hingen ihre Verträglichkeit, ihre Sicherheit und das Risiko für den Eintritt potentiell unerwünschter Wirkungen erheblich davon ab, wie gut diese Nachahmung gelang. Heute sind alle Pillentypen sehr sicher und vergleichbar verträglich oder unverträglich.