Asthma bronchiale ist eine entzündliche, chronische Atemwegserkrankung, bei der eine dauerhafte Überempfindlichkeit besteht gegenüber verschiedenen Reizen und Umwelteinflüssen besteht.
Der Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Beklemmung", "schweres Atmen" oder "Atemnot". Es handelt sich dabei um ein chronisches Leiden, das anfallsweise auftritt und auf einer Überempfindlichkeit der Bronchien gegen verschiedene Umweltreize beruht.
Das Asthma bronchiale betrifft Personen mit einer bestimmten genetischen Veranlagung und kann bereits im Kleinkindalter auftreten, wobei der Ausbruch der Erkrankung in jedem Lebensalter möglich ist. Bei einem akuten Anfall erleidet der Patient eine Atemnot, die durch eine Verengung der Atemwege zustande kommt.
Diese entsteht zum einen durch Verkrampfung der Atmungsmuskulatur sowie durch eine vermehrte Sekretbildung von Schleim und eine zunehmende Ödembildung auf der Bronchialschleimhaut. Durch eine entsprechende Therapie kann dieser Atemwegsverengung zurückgebildet werden.
Bei vielen Betroffenen tritt das Asthma bronchiale bereits im Kindesalter auf, wobei diese Erkrankung bei Kindern inzwischen als die häufigste Art der Erkrankung gilt.
Im Kindesalter ist Asthma bronchiale die häufigste chronische Erkrankung. In Deutschland sind etwa 10% aller Kinder davon betroffen, Jungen erkranken häufiger als Mädchen. In rund 70% der Fälle beginnt die Krankheit bereits vor dem fünften Lebensjahr.
Bei Erwachsenen liegt die Erkrankungsrate bei etwa 5%. Für die Therapie stehen verschiedene Asthma Medikamente zur Verfügung, oft werden sie mit anderen Behandlungsformen kombiniert.
Eines von zehn Kindern leidet statistisch gesehen unter Asthma, während sich bei den Erwachsenen diese Erkrankung auf rund 5 Prozent der Schweizer beschränkt, wobei häufiger Frauen als Männer unter Asthma bronchiale leiden. Jährlich werden fünftausend Tote dieser Erkrankung zugeschrieben, deren Ursachen sehr vielfältig sind.
Zusammen mit Neurodermitis, Heuschnupfen und anderen Autoimmunerkrankungen gehört Asthma zu den Erkrankungen des sogenannten atopischen Formenkreises.
Eine Atopie bezeichnet in der Medizin eine Überempfindlichkeitsreaktion gegenüber an sich harmlosen Substanzen durch die Bildung von Immunglobulin-E-Antikörpern (IgE) in einem krankhaft erhöhten Ausmaß. Allergien gehören zu den wichtigsten Auslösern für Asthma.
Die Zahl der Allergiker - und damit auch der Asthmatiker - hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, die Ursachen dafür sind bisher nicht ausreichend geklärt.
Interessant ist in dieser Hinsicht eine Studie des Uni-Klinikums Ulm mit 970 Teilnehmerinnen, deren Konzept die Wissenschaftler Mitte 2015 im Fachjournal "Psychoneuroendocrinology" präsentierten:
Messungen der Konzentration des Stresshormons Kortisol in den Haaren von Frauen, die kurz zuvor entbunden hatten, erlauben Rückschlüsse auf deren Stressbelastung in den letzten drei Monaten ihrer Schwangerschaft.
Optional wurden auch der Lebenspartner der Mutter oder Geschwister des Neugeborenen in die Untersuchung einbezogen. Hinzu kam eine ausführliche Befragung zu Belastungen und Stressfaktoren.
Die Kinder der Studienteilnehmerinnen sind inzwischen zwei bis drei Jahre alt, perspektivisch soll die Langzeituntersuchung Aufschluss darüber geben, wie sich das Stressniveau der Mutter auf das ungeborene Baby auswirkt und ob vorgeburtlicher Stress das Entstehen von Krankheiten wie Asthma, Neurodermitis und anderen Atopien begünstigt.
Mediziner unterscheiden zwischen allergischem (extrinsischem) und nicht-allergiebedingtem (intrinsischem) Asthma. Die Auslöser für allergiebedingte Asthmaformen können beispielsweise Pflanzenpollen, Tierhaare oder Hausstaubmilben sein.
In der Regel liegt einem extrinsischen Asthma eine genetische Disposition zugrunde. Die Krankheit setzt meist schon in der Kindheit oder frühen Jugend ein, wobei Betroffenen sich schnellstmöglich in medizinische Asthma-Behandlung begeben sollten.
Intrinsische Asthmaformen können sehr unterschiedliche Ursachen haben, hierzu gehören:
Einzelne Asthmaanfälle werden durch eine ganze Reihe von Faktoren ausgelöst. Neben allergie- und reizauslösenden Stoffen können beispielsweise auch Überanstrengung und psychische Belastungen, Kälte oder verunreinigte Luft zu einer Atemnotattacke führen.
Kinder und Jugendliche leiden fast ausschließlich an allergischem Asthma, was häufig schnell zu akuten Asthma-Symptomen führt.
Die intrinsische Variante ist dagegen eine Erkrankung des mittleren und höheren Lebensalters - 30 bis 50% aller erwachsenen Asthmatiker entwickeln eine intrinsische Asthmaform. Neben reinen Ausprägungen kommen auch Mischformen zwischen allergischem und nicht allergiebedingtem Asthma vor.
Neben den klassischen Auslösern wie virale Infektionen oder Allergene gibt es andere Wege, eine Asthma Erkrankung zu bekommen. Manche Patienten reagieren auf die Einnahme von Acetylsalicylsäure (Handelsname: Aspirin® u.a.), einem bekannten Schmerzmittel, und so genannte nicht-steroidale Antiphlogistika, also Entzündungshemmern, mit Asthma bronchiale.
Diese Erkrankung verläuft sehr ähnlich der Asthma Erkrankung, die durch Allergene freigesetzt wird, beruht jedoch auf einer genetischen Unverträglichkeit gegenüber diesen bestimmten Arzneistoffen.
Manchmal kommen Arbeitnehmer durch einen betrieblichen Unfall in Kontakt mit scharfen chemischen Substanzen oder Giftstoffen, die ebenfalls zu einer Diagnose auf Asthma bronchiale führen kann.
Diese Reizstoffe können zum Beispiel durch einen Unfall oder Feuer in die Umwelt gelangen und dann bei bisher gesunden Menschen Asthma bronchiale auftreten lassen. Zu diesen Stoffen gehören unter anderem Ozon, Staub, Rauch, Elektrosmog und dergleichen.
Es gibt auch noch eine Form wie das Belastungsasthma, bei dem die betroffenen durch Überanstrengung die Atemmuskulatur derart verkrampfen, dass sie kaum noch Luft bekommen. Diese Form zählt keinesfalls zu den allergenen Asthmaformen.
Asthma bronchiale wird von Unbeteiligten manchmal nicht so ernst genommen, wie es für die Betroffenen ist. Doch eine akute Atemnot löst bei den Patienten Panikgefühle aus, die gar nicht ernst genug genommen werden können. Jedoch kann ein Erkrankter mithilfe der richtigen Medikamente diese Erkrankung gut kontrollieren.