Ramipril gehört zur Medikamentengruppe der ACE-Hemmer (Angiotensin-Conversions-Enzym-Hemmer). Die regelmäßige, orale Anwendung ist bei arterieller Hypertonie (Bluthochdruck) und vereinzelt als sekundäre Präventionsmaßnahme bei Herzleistungsschwäche (gering bis mäßig) nach einem Herzinfarkt angezeigt. Die ärztlich verordnete Einnahme von Ramipril kommt für Erwachsene ab 18 Jahren infrage.
Ramipril enthält den gleichnamigen Wirkstoff. Es stehen Tabletten mit unterschiedlichen Dosierungen zur Verfügung: 1,25 mg; 2,5 mg; 5 mg oder 10 mg.
Die Einnahme von Ramipril erfolgt strikt nach ärztlicher Verordnung und sollte ohne Rücksprache mit dem Arzt nicht unterbrochen werden. Ramipril ist täglich zur selben Zeit, unzerkaut und in Kombination mit einem Glas Wasser einzunehmen. Dies kann vor, während oder nach der Mahlzeit erfolgen.
Zur Behandlung von arterieller Hypertonie beträgt die anfängliche Dosis 1,25 mg beziehungsweise 2,5 mg. Die einzunehmende Dosis wird seitens des Arztes so lange angepasst, bis der Blutdruck reguliert ist. Im Rahmen der Ramipril Einnahme ist es möglich, dass angewendete Diuretika niedriger zu dosieren sind beziehungsweise komplett abgesetzt werden.
Bei Personen, die Ramipril nach einem Herzinfarkt einnehmen, wird in den meisten Fällen eine zweimal tägliche Einnahme (früh und abends) verordnet. In diesem Fall ist die Einnahme spätestens zwei bis neun Tage nach dem Herzinfarkt zu beginnen. Die reguläre Anfangsdosis beträgt 2,5 mg täglich. Patienten mit Herzleistungsschwäche oder einem vergangenen Herzinfarkt sollten Ramipril über einen Zeitraum von mindestens 15 Monaten einnehmen.
Bei Unwohlsein beziehungsweise bei zu geringer Dosierung ist eine eventuelle Dosierungsmanipulation nur in Rücksprache mit dem Arzt möglich. Älteren Patienten ist grundsätzlich bei Behandlungsbeginn eine geringe Anfangsdosis zu verordnen.
Nach der Überdosierung von Ramipril ist umgehend der behandelnde Arzt aufzusuchen. Außerhalb der Sprechzeiten ist die Notaufnahme des nahe gelegenen Krankhauses zu konsultieren. Es ist wichtig, dass Personen, die eine zu große Menge an Ramipril eingenommen haben, nicht selbst am Steuer des Pkws sitzen. Sollte keine zweite Person anwesend sein, gilt der Krankenwagen als erstes Transportmittel der Wahl. Damit der kontaktierte Arzt sofort weiß, um welchen überdosierten Wirkstoff es sich handelt, ist die Arzneimittelpackung des ACE-Hemmers mitzuführen.
Wurde eine Einnahme von Ramipril versäumt, ist diese zum nächsten, geplanten Zeitpunkt fortzusetzen. Von der Anwendung der doppelten Dosis Ramipril ist dringend abzuraten.
Während der Behandlung mit Ramipril ist auf den Genuss von Alkohol zu verzichten. Alkoholische Getränke können die Wirkung des ACE-Hemmers verstärken und lebensbedrohliche Zustände verursachen.
Schwangere Frauen dürfen den ACE-Hemmer Ramipril nicht einnehmen. Studien belegen, dass eine strikte Kontraindikation vor allem im zweiten und dritten Trimenon einer Schwangerschaft vorliegt. Heute noch kritisiert ist die Empfehlung, Ramipril während der ersten drei Schwangerschaftsmonate anzuwenden. In Wirkungsstudien kam es zu Fehlbildungen beim Ungeborenen. Es ist nicht klar zu erkennen, ob diese aufgrund des Wirkstoffes Ramipril oder durch mütterliche Erkrankungen entstanden.
Sollte eine Schwangerschaft bei einer Patientin, die mit Ramipril behandelt wird auftreten, ist umgehend der behandelnde Arzt zu konsultieren. In diesem Fall muss eine sofortige Umstellung auf einen anderen ACE-Hemmer erfolgen. Da bis dato unbekannt ist, ob der Wirkstoff über die Muttermilch in den kindlichen Kreislauf gelangen kann, ist auch während der Stillzeit ein alternativer Wirkstoff vorzuziehen.