Tamiflu steht in Tablettenform zur Verfügung. Diese sind mit 75 Milligramm des Wirkstoffs Oseltamivir pro Tablette dosiert, welches in medizinischen Studien eine ausreichende Dosis zur Bekämpfung akuter Symptome der echten Grippe (Influenza) darstellte. Daneben sind auch niedriger dosierte Versionen mit 30 Milligramm bzw. 45 Milligramm erhältlich.
Das Medikament darf zur Behandlung von Kindern ab einem Jahr eingesetzt werden. Die Dosierung muss dem Körpergewicht angepasst werden. Aufgrund potentieller Nebenwirkungen von Tamiflu bei Nierenproblemen bestehen keine verbindlichen Dosierungsempfehlungen für Kinder mit Erkrankungen der Nieren.
Kinder unter einem Jahr dürfen nur im Falle einer globalen Pandemie und akuter Infektionsgefahr vorbeugend mit Tamiflu behandelt werden. Meist ist dafür eine Spezialdosierung aus der Apotheke notwendig. Die handelsüblichen Präparate sind nicht für diese Altersgruppe dosiert. Die Anwendung muss daher immer ärztlich überwacht werden. Für Frühgeborene existieren keine Dosierungsempfehlungen.
Der Wirkstoff Oseltamivir wird vorbeugend und therapeutisch bei Erkrankungen der echten Grippe (Influenza) eingesetzt. Eine möglichst frühzeitige Einnahme bei einer akuten Erkrankung ist für die korrekte Wirkung von Tamiflu von entscheidender Wichtigkeit. Für eine umfassende therapeutische Wirkung, welche sowohl die Dauer als auch die Schwere der Influenza-Erkrankung mildern kann, muss die Erstanwendung innerhalb von zwei Tagen (maximal 36 Stunden) nach dem ersten Auftreten von Grippe-Symptomen erfolgen. Zur prophylaktischen Behandlung sollte Tamiflu ebenfalls so schnell wie möglich bei bestehendem Infektions-Risiko eingenommen werden.
Je nach Alter und Körpergewicht des Patienten ist die Dosierung von Tamiflu entsprechend anzupassen. Besonders bei der Behandlung von Kindern ist eine mögliche Überdosierung zu vermeiden, da dies mitunter schwerwiegende Nebenwirkungen zur Folge haben kann.
Die allgemein verkäufliche Dosierung des Medikaments ist 75 Milligramm Oseltamivir pro Tablette. Sollte eine Tablette vergessen worden sein, wird ganz normal am nächsten geplanten Einnahmezeitpunkt mit der Behandlung fortgefahren werden. Möglicherweise ist die volle Wirkung nicht mehr gewährleistet, eine zusätzliche Einnahme wird jedoch nicht empfohlen.
Erwachsene Patienten mit akuten Symptomen der Influenza neben zweimal täglich jeweils eine Tablette ein, sofern keine anderslautende Verordnung des behandelnden Arztes vorliegt. Bei einer vorbeugenden Behandlung ist ebenfalls eine Dosis von zweimal je einer Tablette pro Tag notwendig.
Die Anwendung von Tamiflu bei Kindern ab einem Jahr bis zu 12 Jahren erfolgt entsprechend dem Alter sowie mit einer dem Körpergewicht angepassten Dosierungen. Diese sind für akute Behandlung und Prophylaxe identisch und müssen vom behandelnden Arzt festgelegt werden.
Ist eine Behandlung mit Tamiflu bei Säuglinge unter einem Jahr dringend notwendig, beispielsweise im Rahmen einer akuten Pandemie, ist dies nur unter strenger ärztlicher Kontrolle möglich. Da es für frühgeborene Kinder unter einem Jahr keine ausreichende Datenlage zu möglichen Nebenwirkungen gibt, besteht hier keine ausdrückliche Anwendungsempfehlung.
Die Einnahme der Tabletten kann unabhängig von Mahlzeiten erfolgen, jedoch wird die Verträglichkeit des Medikaments durch eine Einnahme der Mahlzeiten gefördert. Idealerweise erfolgt die Einnahme täglich morgens und abends mit ausreichend Flüssigkeit.
Zu beachten ist, dass die Einnahme von Tamiflu nur mit Wasser erfolgen sollte. Eine Einnahme der Tabletten mit anderen Flüssigkeiten wie Milch oder Saft wird nicht empfohlen. Einige Säfte wie Grapefruitsaft beeinflussen die Aufnahme von Wirkstoffen und können mit ihnen Wechselwirkung treten.
Darüber hinaus dürfen Tabletten nicht ohne ärztliche Anweisung zerteilt oder vor der Einnahme in Flüssigkeit gelöst werden, da dies die Wirkung des Medikaments beeinträchtigen kann.
Tamiflu kann und soll auch in Fällen einer sich abzeichnenden Influenza-Epidemie vorbeugend eingenommen werden, besonders von Patienten mit einem erhöhten Infektions-Risiko. Eine dementsprechende Prophylaxe ist ein ausdrückliches und gut erforschtes Anwendungsfeld von Tamiflu.
Eine prophylaktische Behandlung mit Tamiflu stellt keine adäquaten Ersatz für eine Grippeschutzimpfung dar. Die Wirkung des Arzneimittels ist auf den Zeitraum der Anwendung beschränkt, weshalb es als medikamentöser Schutz für die mehrere Monate andauernde Grippe-Saison ungeeignet ist. Zudem besteht bei einer prophylaktischen Anwendung von Tamiflu eine Wirksamkeit von etwa 60 bis 90 Prozent, ein vollständiger Schutz kann daher nicht garantiert werden.
Stattdessen ist die Behandlung mit Oseltamivir als zusätzlicher Schutz bei akutem Infektions-Risiko sowie zur Milderung der Symptome bei bereits bestehender Grippe-Erkrankung gedacht. Durch eine Verringerung von Symptomen und Krankheitsdauer kann die Behandlung mit Tamiflu das Risiko schwerer Folgeerkrankungen wie beispielsweise Lungenentzündung substantiell senken, jedoch kann die Einnahme von Tamiflu eine Grippeimpfung keinesfalls ersetzen.