Famvir ist ein verschreibungspflichtiges Medikament gegen Viren. Der aktive Wirkstoff Famciclovir hemmt infizierte Viren an der weiteren Vermehrung. Da sich diese oft zum Anfang einer Infektion stark vermehren, ist eine möglichst frühzeitige Einnahme von Famvir empfehlenswert. Indiziert ist die Einnahme von Famvir bei Erwachsenen bei Genitalherpes. Es handelt sich hierbei um eine Virusinfektion, die ausgelöst wird durch das Herpes-simplex-Virus (Typ 1 oder Typ 2).
Eine Ansteckung erfolgt auf sexuellem Weg. Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung infizieren sich mindestens einmal mit einem dieser Virus Typen. Erkennbar ist Genitalherpes durch Bläschen im Genitalbereich als auch durch heftiges Jucken und Brennen. Diese Symptome können schmerzhaft sein. Bei rund 20 Prozent der erstinfizierten Patienten trifft dies zu.
Famvir unterstützt zudem dabei, ein Wiederaufflammen von Genitalherpes bei häufig betroffenen Personen zu verhindern. Bei Behandlungsbeginn empfiehlt es sich, auch Partner einer ärztlichen Anamnese zu unterziehen, um bei Bedarf eine parallele Therapie zu initiieren. Famvir eignet sich zudem zur Therapie von Herpes zoster (Gürtelrose).
Besonders effektiv wirkt Famvir, wenn die Behandlung innerhalb der ersten 48 Stunden nach dem Auftreten erster Symptome von Genitalherpes beginnt. Nach der Einnahme von Famvir erfolgt die Umwandlung des aktiven Wirkstoffes Famciclovir in Penciclovir innerhalb der ersten 45 Minuten. Die Plasmahalbwertszeit liegt bei 120 Minuten. Über die Nieren wird Penciclovir hauptsächlich unverändert ausgeschieden. Bei Letzterem handelt es sich um ein Guaninnukleosid. Dieses gleicht in seiner Wirkung und Struktur dem Wirkstoff Aciclovir.
Genauso wie dieser wird Penciclovir im ersten Schritt mithilfe einer Thymidinkinase in ein Monophosphat umgewandelt. Danach veranlassen weitere körpereigene Enzyme die Synthese in ein Triphosphat. Die schlussendliche Variante des synthetisierten Famciclovirs verhindert eine Weiterentwicklung der viralen DNA. Damit wird die Vermehrung der Herpesviren verhindert. Da Penciclovir mithilfe der viralen Thymidinkinase viel schneller aktiviert wird, sind keine wesentlichen Auswirkungen auf die menschliche DNA zu erwarten.
Sobald die Weiterentwicklung des Virus blockiert ist, hat der menschliche Organismus die Möglichkeit, diese adäquat zu bekämpfen. Mediziner sprechen davon, dass das Virus sich ab dem Behandlungszeitpunkt mit Famvir ruhig verhält. Ohne das Einbeziehen des körpereigenen Immunsystems ist die Therapie von Genitalherpes folglich nicht möglich.
Dies bedeutet, dass sich die Viren für einen sehr langen Zeitraum in diesem Ruhezustand befinden können. Sobald beispielsweise eine Schwächung des Immunsystems vorliegt, können Herpesviren (Typ 1 oder Typ 2) erneut Beschwerden beim Patienten auslösen. Um die Wirkung von Famvir effektiv zu unterstützen, ist es empfehlenswert, das Immunsystem gezielt zu stabilisieren. Patienten sollten während der Behandlung mit Famvir vor allem auf Genussgifte wie beispielsweise Nikotin, Alkohol oder Koffein verzichten.
Grundsätzlich erfolgt die Einnahme von Famvir nach ärztlichen Vorgabe. Damit die bestmöglichste Wirkung erzielt werden kann, empfiehlt sich eine schnellstmöglicher Behandlungsbeginn nach dem Auftreten erster Symptome von Genitalherpes.
Aufgrund des Risikos einer Übertragbarkeit, ist während des gesamten Therapiezeitraumes auf sexuelle Kontakte zu verzichten. Dies gilt insbesondere dann, wenn noch typische Symptome der Viruserkrankung erkennbar sind. Die individuell verordnete Dosierung ist einerseits abhängig vom Zustand der Immunsystems. Zudem variiert diese in Abhängigkeit von der jeweiligen Infektionsphase.
Die aktiven Wirkstoff Famciclovir kann akute Nebenwirkungen verursachen. Hierzu gehören nicht erklärbare Blutergüsse. Das sind violette oder rötliche Hautflecken. Nasenbluten tritt vereinzelt aufgrund einer geringen Anzahl von Blutplättchen auf. Zudem verursacht Famvir vereinzelt schwerwiegende Nebenwirkungen wie eine schwere Blasenbildung auf Schleimhäuten oder der Haut von Augen, Lippen, Mund, Genitalien oder Nasenwege. Diese gehören zu typischen Anzeichen einer allergischen Reaktion auf den aktiven Wirkstoff beziehungsweise auf einen anderen Bestandteil des Medikaments.
Häufig (1 von 10) | Gelegentlich (1 von 100) | Selten (1 von 1000) |
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- | Kopfschmerzen | Halluzinationen |
- | Übelkeit | Erbrechen |
- | Schläfrigkeit | Juckreiz |
Sehr häufig verursacht Famvir Kopfschmerzen. Häufige Nebenwirkungen sind Erbrechen, Übelkeit, Benommenheit, Schwindel, Juckreiz, Hautausschlag und Leberwerte, die sich außerhalb von Grenzwerten bewegen. Gelegentliche Nebenwirkungen von Famvir sind akute Hautreaktionen (Schwellungen) und Verwirrtheit. Selten kommt es zur Gelbfärbung von Augen und / oder Haut, Halluzinationen oder einer zu stark verminderten Anzahl der Blutplättchen.
Eine Kombination von Famvir ist nur in akuten Einzelfällen möglich, da mögliche Wechselwirkungen die Wirkung von Famciclovir stark beeinflussen können. Diese unerwünschten Wirkungen können auch durch nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel ausgelöst werden. Dasselbe gilt für jene Präparate, die lediglich über einen begrenzten Zeitraum anzuwenden sind.
Besondere Vorsicht ist bei der Kombination von Famvir mit Präparaten zur Therapie von Osteoporose gegeben. Weiter bezieht sich diese Aussage auf Wirkstoffe, die einem hohen Harnsäurespiegel entgegenwirken. Hierzu gehören beispielsweise Gichtmittel. Weiterhin können Wechselwirkungen zwischen Famvir und Präparate gegen Nierenbeschwerden entstehen.
Nicht indiziert ist Famvir für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Dies gilt auch für Patienten, die gegen den aktiven Wirkstoff Famciclovir oder gegen einen anderen Bestandteil des Medikaments allergisch sind. Nicht vorgesehen ist eine Behandlung von Patienten mit Lebererkrankungen.
Vereinzelt liegt eine Kontraindikation für Famvir bei Patienten mit Nierenbeschwerden vor, wenn diese akut sind oder in der Vergangenheit auftraten. Vereinzelt ist hier ein sehr niedrige Dosis Famvir zulässig. Patienten mit stark geschwächter Immunabwehr dürfen Famvir nicht anwenden.
Produktname | Famvir |
Wirkstoff(e) | Famiciclovir |
Hersteller | Novartis |
Trustpilot-Bewertung | - |
Trustpilot-Bewertungen | - |
Verfügbarkeit | Auf Lager |
Beschreibung | Ein antivirales Medikament zur Behandlung des Herpes-Simplex-Virus |
Ausnahmeregelung | Unterliegt der ärztlichen Verschreibung |
Verabreichung | Oral |
Darreichungsform | Tabletten |
Verfügbare Dosierung | 250 und 500mg |
Anwendung | Männer und Frauen über 18 Jahre mit Genitalherpes und Gürtelrose |
Einnahme | Nehmen Sie eine 250mg Tablette 3 mal täglich für 5 Tage bei Genitalherpes und eine 500mg Tablette 3 mal täglich für 7 Tage bei Gürtelrose |
Posologie | Lesen Sie die Packungsbeilage |
Medikamentenklasse | Antivirale Mittel |
Alkoholkonsum | Keine Wechselwirkung |
Während der Schwangerschaft/Stillzeit | Sprechen Sie mit Ihrem Arzt |